Matzenberger Höfe

Die Matzenberger Höfe
In seinem Buch „Der Matzenberg“ zählt Johann Weber eine Reihe von Höfen im früheren Gebiet von Carlsberg auf, wobei nicht mit Sicherheit festzustellen ist, ob der eine oder andere Hof tatsächlich zum Matzenberg gehörte. Hier eine Liste der erwähnten Höfe mit Informationen, die uns vorliegen. Wer mehr Informationen oder gar Bilder über die erwähnten oder andere Höfe hat, sollte sich mit Horst Wilms, Klapptor 18, Tel.: 06356-8635, E-Mail: u.h.wilms@gmx.de, in Verbindung setzen:

Der Armenteihof, 1733 (Armendeyhoff im Thal, 1741 ex valle vulgo Aredey, 1750 vulgo auf der Armenthey). Eine Erklärung des Namens ist unsicher.

Der Atzenbergerhof, 1733 (villa Matzenberg, 1738 valle vulgo Atzenberg).

Der Bacherhof

Der Bikerthof, 1739 (vulgo vom Bicarte, 1740 ex Bikart, 1741 ex villa Bikert), benannt nach seinem Gründer Nikolaus Picard (Bikar 1709) aus Eckingen in der Propstei Diedenhofen

Der Blaulhof, 1726 (Plauellhof, 1751 auf dem sog. Plaul, 1753 Blauelhof, 1754 Plaulhof und Plauelhof). Der Flurname „Blaul“ kommt in der Pfalz sehr oft vor, auch in Zusammensetzungen, z.B. Blaulberg. Ob der Name mit dem Wort plaul, pleuel, bleuel = Flachs- oder Hanfschwinge zusammenhängt, sei dahingestellt.

Der Carlshof, 1740 (ex villa Caroli, 1742 Carlshof im Hasendahl), benannt nach dem Grafen Georg Karl I. August Ludwig (1717 – 1787). Da der Name gerade in dem Jahre zum ersten Mal genannt wird, in dem Karl I. die Regierung übernahm, scheint ein Zusammenhang zwischen beiden Tatsachen zu bestehen.

Der Ernsthof, 1737 (vom Ernsthof), benannt nach dem Grafen Georg Ernst Ludwig (1718 – 1765), dem Bruder Karls I. Die Lage des Ernsthofes ergibt sich aus den Grenzen der Atzenberger Schäferei in der Urkunde vom 22. Oktober 1742: unter dem sogenannten Ernsten-Hof hinauf auf den Forstel- oder Ameisenberg. Er stand demnach nahe der Straße von Altleiningen nach Hertlingshausen am Fuße des Forstelberges.

Der Finkenhof, 1740 (vom Finkenhof), benannt nach einer aus Wattenheim stammenden und daselbst seit 1727 vorkommenden Familie Fink.

Der Forsthof, 1738 (1741 vulgo vom Forst, 1744 in villa aif dem Forst).
Sein Name erklärt sich aus der Lage des Hofes auf dem sog. Seckenhauser Forst. „Forst“ ist die Bezeichnung für jenen Ortsteil Carlsbergs, wo jetzt die beiden Kirchen stehen.

Der Georgenhof, 1737 (ex villa Georgii), sollte vermutlich das Andenken an den Grafen Georg II. Karl Ludwig (1666 bis 1726), den Gründer der Neuleininger Linie, bewahren.

Der Heckelshof, 1732, benannt nach seinem Besitzer Johann Wilhelm Heckel. Sehr wahrscheinlich ist er identisch mit dem Meckelshof.

Der Hermeshof oder Hermannshof, 1741 (ex valle vulgo vom Hermannshof, 1760 auf dem Herme). Der Name erinnert in seiner ursprünglichen Form an den Grafen Georg Hermann(1679 – 1751) von der Altleininger Linie, dem Neffen Georgs II. Der Hermannshof lag nur einige Schritte oberhalb des Weiherhofes. Flurnamen dieser Art gibt es in der Pfalz mehrere.

Der Kirschtalerhof, 1734. Ob der Hof tatsächlich zu den Matzenber Höfen gerechnet werden kann, muss einer Feststellung überlassen werden.

Der Klapptorshof, 1727 1738 (auf dem glabdorshoff, 1742 Klapptorshoff).
Der Name geht auf den Familennamen Clapthor zurück, der auch 1731 in Obersülzen vorkommt.

Der Linckerhof, 1727 (vom Lincker Hof am Narren weyer). Lage ist unbekannt. Vielleicht gibt der Zusatz „am Narrenweiher“ Aufschlüsse. Zwischen Wattenheim und Carlsberg soll es einen „Narrenwoogsberg“, fälschlich Neuwoogsberg, geben.

Der Margarethenhof, 1759 (Margaretenhof, 1761 Mergenhof). Der Name bewahrt das Andenken an die Gräfin Margareta (1694 – 1760), Gemahlin des Grafen Georgs II., die als Witwe 1726 – 1740 die vormundschaftliche Regierung führte.

Der Mergenthalerhof, 1733 (ex villa Mergenthal). Sein Erbauer ist Konrad Mergenthaler(gestorben am 29. März 1739).

Der Petershof, 1734. Der Name hängt offenbar mit Petergen = Peterchen zusammen. Die Lage des Hofes ist nicht bekannt.

Der Pfaffenthalerhof, 1734. Die Bezeichnung „Pfaffental“ geht zurück auf die Augustiner von Höningen. Welches Tal gemeint ist und wo der bis 1756 genannte Hof zu suchen ist, ist nicht bekannt.

Der Schmelzerhof, 1738 (auf dem Schmeltzerhof). Der Zusammenhang ergibt, dass dieser Hof im Kupfertal lag.

Der Siebenmorgenhof

Der Tränkwooghof, 1734 (beim Dreckwoog, 1737 Trenkwoog). Er liegt an der Ausmündung des Schmitttälchens in das Kupfertal, nicht weit von der Burg Altleiningen und dem Gartenhof und am Schnittpunkt der alten Geleitstraße.

Der Weiherhof, 1721 (Weyerhof, 1727 Weyerhaus, 1741 ex valle vulgo Weyershäuschen). Er liegt gegenüber des oberhalb des Drahtzugs gelegenen Weiher. Daher sein Name.

Die vorstehende Aufzählung der Matzenberger Höfe erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Möglicherweise gibt es noch einige, von denen weder der Name noch sonst eine Nachricht erhalten ist.

Interessant wäre zu erfahren, welche Produkte auf den Höfen angebaut wurden,
welche Tiere gehalten wurden, wie viele Personen auf den Höfen lebten.